niederösterreichischen Wirtschafts- und Tourismusfonds

M(ELES)-Falle

Entwicklung und Optimierung eines neuen Drahtwurm-Köderfallensystems

Bisher wurden vorrangig auf landwirtschaftlichen Flächen herkömmliche Töpfchenfallen verwendet, um den lokalen Drahtwurmbesatz sowie das schlaggenaue Drahtwurm-Schadrisiko einschätzen zu können. Über ein durch den niederösterreichischen Wirtschafts- und Tourismusfonds und den Europäischer Fonds für regionale Entwicklung gefördertes Entwicklungsprojekt konnte MELES ein Fallensystem, das eine praktikablere, schnellere und standardisierte Anwendung ermöglicht - die M(ELES)-Falle - entwickeln.

Hier kommen Sie zu unserem DIENSTLEISTUNGSANGEBOT für Drahtwurmerhebungen mit der M-FALLE.

Anforderungen

M-Falle

Bei der Entwicklung, Evaluierung und Optimierung der M-Falle mussten einerseits sowohl Anforderungen an die Herstellung, Gestaltung und Handhabe der Falle berücksichtigt werden. Andererseits musste die neue entwickelte M-Falle als Alternative zur herkömmlich verwendeten Töpfchenfalle in Ihrer Fangeffizienz vergleichbare oder bessere Fangquoten liefern.

  • Eine einfachere, praktikablere Handhabung und Anwendbarkeit der Falle sollte gewährleistet werden und anschließend mittels Fragebogen von LandwirtInnen bewertet werden.
  • Die Standardisierung der Fangdaten sollte ein vorrangiges Ziel sein.
  • Die Fangeffizienz der M-Falle sollte mit bereits etablierten, aber selbst zu bauenden und nicht standardisierten Köderfallenvarianten verglichen werden.

Fangverfahren

Zudem sollten Standards für die Durchführung und Weiterentwicklung des Fangverfahrens formuliert werden.

  • Die Fallen sollten auf der Versuchsfläche gleichmäßig rasterförmig verteilt sein.
  • Bekannte Drahtwurmflecken sollten berücksichtigt, aber nicht überrepräsentiert werden. Das Ergebnis soll einen Durchschnitt der Fläche liefern.
  • Je mehr Fallen pro ha ausgebracht werden, umso verlässlicher sollte das Ergebnis werden.
  • Der Empfehlung von mindestens 10 – 15 Fallen pro Feld sollte nachgekommen werden.
  • Für eine Risikoprognose wurde eine aus den USA empfohlene Schadschwelle mit 1 DW pro Falle in Mais- und Kartoffelkulturen als Normgröße angenommen, ab der schwere Schäden zu erwarten sind.

Methodik

Auf 5 Standorten in Niederösterreich (Raabs, Loosdorf, St. Pölten, Guntramsdorf, Bruck a. d. Leitha) wurden die herkömmlich verwendeten Köderfallen gemeinsam mit den M-Fallen in verschiedenen Kulturen getestet und deren Fangeffizienz (Anzahl, Arten und Alter der gefangenen Schnellkäferlarven) gegenübergestellt.

Beprobte Kulturen (Anzahl der Flächen):

  • Dauergrünland (1x)
  • Kartoffel (4x)
  • Kürbis (1x)
  • Anis (1x)

Dauergrünland

Kartoffel

Kürbis

Anis

Anis

Die Versuchsanordnung wurde auf 7 Flächen angelegt und bestand aus einem Transekt, auf dem 10 Fallenpaare ausgebracht wurden, die jeweils aus 1 Topffalle und einer M-Falle bestanden.

Beim Setzen der M-Fallen wurde zusätzlich zwischen den Varianten mit verschlossenem (6 Fallen pro Transekt) und mit offenen, abgehobenem Fallendeckel (4 Fallen pro Transekt) unterschieden (siehe Abbildung rechts).

Die Fallen innerhalb eines Paares hatten ein Abstand von 2m zueinander, zwischen den Paaren entlang des Transekts wurde eine Distanz von jeweils 5m gewählt.

Meles-Falle

MELES - Drahtwurmfalle

Herkömmliche Drahtwurm-Falle

Herkömmliche Drahtwurm-Topffalle

Ergebnisse

Fertigung
  • Fertige Zusammenstellung im Voraus möglich
  • Lagerfähigkeit, vereinfachter Transport der Fallen
  • Optimale Präparation des Ködermaterials: Das Lockmaterial (Weizen- und Maiskörner) kann schon 24h vor Einsatz gequollen werden (optimale Keimung) und damit seine optimale Lockwirkung am Feld entfalten
  • Leichtes, trocken lager- und mit Wasser quellfähiges Füllmaterial aus Kokosfasern
Standardisierte Falle
  • Standardisiertes Volumen mit definierter Lochzahl, Lochgröße und Lochverteilung
Standardisiertes Füllmaterial
  • Einheitliches Füllmaterial in Art, Menge und Gewicht
  • Leichtes und schnelles Durchsuchen des Füllmaterials nach Drahtwürmern möglich (Arbeitszeitersparnis)
  • Geringes Gewicht im befüllten Zustand
  • Geringere Fäulnisgefahr bei Lagerung nach Einsatz.
Performance
  • Auf Ackerstandorten zeigte die M-Falle im Vergleich zumeist vergleichbare oder sogar höhere Fangzahlen als die herkömmlich verwendete Töpfchenfalle.
  • Im Dauergrünland wurde unter einem modifizierten Einsatz der M-Falle mittels Abhebung der Deckel ein effizienteres Fangergebnis als bei den herkömmlichen Drahtwurmfallen erzielt.

Zusammenfassend lässt sich aus den Fangversuchen folgern, dass die M-Falle eine praxistaugliche Alternative zu den etablierten, auch in der Wissenschaft verwendeten Töpfchenfallen darstellt.