EIP-DW

Alternativen in der Drahtwurmbekämpfung bei Kartoffeln

Aktuelle Situation

Drahtwürmer sind die im Boden lebenden Larven der Schnellkäfer, die in landwirtschaftlichen Kulturen enorme wirtschaftliche Schäden verursachen können. Das Ausmaß an Drahtwurm bedingten Schäden in Erdäpfel, Mais aber auch anderen Kulturen wie zB. Gemüse hat in den letzten Jahren zugenommen. Davon sind sowohl biologische Flächen als auch konventionelle Flächen betroffen, da wirksame chemische Pestizide aufgrund negativer Auswirkungen auf die Umwelt zunehmend eingeschränkt wurden.

Die Gründe für die Zunahme von Drahtwurmschäden sind vielfältig: Flächen mit reduzierter Bodenbearbeitung, Begrünungen oder Brachen haben, neben vielen Vorteilen, den Nachteil eine ungestörte Eiablage sowie Ei- und Junglarvenentwickung zu ermöglichen. Auch der Klimawandel dürfte seinen Teil dazu beitragen. Das Ansteigen der Temperaturen begünstigt die Ausbreitung wärmeliebender Arten innerhalb Österreichs und führt gleichzeitig zu einer Einwanderung  wärmeliebender Arten aus den angrenzenden Ländern.

Aufgrund dieser Situation und mangelnder Bekämpfungsoptionen im Biolandbau besteht die Notwendigkeit, alternative Bekämpfungsmaßnahmen ohne chemisch-synthetischer Pestizide zu finden.

Projektziele und erwartete Ergebnisse

  • Quantifizierung von Drahtwurmvorkommen in österreichischen Kartoffelanbaugebieten mithilfe der etablierten Köderfallen-Methode
  • Erfassung der zeitlichen Heterogenität der Drahtwurmaktivität in oberflächennahen Bodenbereichen. Da sich die empfindlichen Teile der Kulturpflanzen großteils in der obersten Bodenschicht befinden, kann nur dann großer Schaden entstehen, wenn sich die Drahtwürmer dort aufhalten.
  • Identifikation der Virulenz von entomopathogenen Pilzstämmen gegen in Österreich ökonomisch relevante Drahtwurmarten in Praxis- und Laborversuchen
  • Quantitative Erfassung der Wirksamkeit alternativer Bekämpfungsmaßnahmen gegen Drahtwürmer in Kartoffelbeständen: Vergleich der schadensreduzierenden Wirkung eines hoch-virulenten Pilzstamms (Metharhizium brunneum) und einer mechanischen Bekämpfungsvariante mittels Fräsen mit der bisher gängigen Insektizidbehandlung
  • Feststellung der Wirksamkeit von auf dem ‚push-pull‘-Prinzip basierenden pflanzenbaulichen Maßnahmen in Zwischenfrüchten vor Kartoffeln, um Drahtwurmschäden in Kartoffeln zu reduzieren. Durch den Einsatz von Lockpflanzen werden Drahtwürmer in bestimmten Bereichen am Acker konzentriert und dort gezielt bekämpft. Mit dieser Maßnahme könnten bodenschädigende Effekte der Fräse eingeschränkt bzw. die Pilzaufwandmenge reduziert werden.

 

 

Aufgaben von Meles als Forschungspartner innerhalb des Projektes

  • Durchführung von Flächenscreenings im Frühjahr und Spätsommer der Projektjahre 2016 und 2017 als Entscheidungshilfe für die Auswahl geeigneter Versuchsstandorte in Kartoffelanbaugebieten in Nieder- und Oberösterreich. Es werden die Anzahl, Altersverteilung, Artzusammensetzung und Verteilung der Drahtwürmer innerhalb einer Fläche von ca. 2400 m2 mittels rasterförmig verteilten Drahtwurmköderfallen bestimmt. Diese Daten dienen zur Projekt-Risikominimierung und unterstützen die Interpretation der Versuchsergebnisse.
  • Verlaufsbeschreibung der Drahtwurmaktivität in der obersten Bodenschicht an einem repräsentativen Standort über eine Saison. Zusätzlich werden Bodenfeuchte und -temperatur kontinuierlich erhoben. Diese Daten geben Auskunft über die fraßaktiven Phasen der Drahtwürmer in der obersten Bodenschicht während der sie Schäden verursachen, aber auch mechanisch bekämpft oder mittels entomophathogenen Pilzen bekämpft werden können. Daraus resultierende Ergebnisse können direkt mit Ergebnissen des C-IPM-Projekts „Spotting the needle in a haystack: Predicting wireworm activity in top soil for integrated pest management in arable crops“ (ElatPro) vernetzt werden, in dem die Drahtwurmaktivität in der obersten Bodenschicht in einem Prognose-Modell mit Bodentemperatur und Bodenfeuchte verknüpft werden soll.
  • Fachliche Beratung und Dissemination der Veruchsergebnisse

Facts

Titel: Alternativen in der Drahtwurmbekämpfung bei Kartoffeln

Leadpartner: Global 2000

Förderwerber: ARGE Drahtwurm

ARGE-Partner: Global 2000, InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau (IGE), Erzeugergemeinschaft Bauernerdäpfel Verkaufs GmbH, Erdäpfelhof Rauchberger, Giner Kartoffel & Gemüse GmbH, Sauwalderdäpfel Eduard Paminger KG, Bauernhof Paul, Landwirt Johannes Mayer, Paul Votzi

Forschungspartner: AGES, Meles GmbH, Agroscope Schweiz, Universität Innsbruck

Laufzeit: 1. März 2016 bis 28. Februar 2019

Fördergeber: EU, Bund, Länder (50:30:20)

Kontakt:
Mag. Birgit Putz, b.putz@melesbio.at
Dr. Patrick Hann, p.hann@melesbio.at

Impressum

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